Maik Weißmann
Beiträge: 2
|
Beitrag vom: 26.12.2012 - 13:47
hallo an alle Verheirateten und Heiratswillige, ich erzähl euch mal von unserer Hochzeit
meine Frau und ich haben keltisch geheiratet und es war eine märchenhafte Traumhochzeit. Bei einer keltischen Hochzeit feiert man 2 Tage in keltischer Gewandung. Am 1. Tag bin ich auf dem Pferd von Diex mit meinem "Gefolge", also Familie und Freunde mit Trommelmusik und einem Herold, der mich ankündigte, ins Keltendorf geritten. Während dieser Zeit wurde die Braut von ihren "Brautjungfern" gebadet, mit Sekt und Erdbeeren verwähnt und für den Bräutigam wunderschön hergerichtet.
Nachdem ich im Keltendorf angekommen war und erwiesen hatte, dass ich "würdig" bin um die Hand der holden Braut anzuhalten, wurde ich zu ihr geführt. Mit einem selbstgeschriebenen Lied und Gitarrenbegleitung von meinem Trauzeugen sang ich mich in das Herz meiner Zukünftigen. Es gab da einen "Mitbewerber", der auch ein Auge auf die schöne Braut geworfen hatte, aber sein Lied und seine Fürsprachen waren nicht überzeugend genug für die Braut. Als sie ja zu meinem Antrag gesagt hatte, durfte ich endlich zu ihr. Dann, als wir uns ausgiebig geküsst hatten, eröffneten wir das üppige Buffet. Nach dem Essen begannen die Prüfungen für uns, denn man muss seiner Sippe ja zeigen, dass man sehr gut miteinander harmoniert und gemeinsam alles schaffen kann. Als wir die Prüfungen erfolgreich bestanden und die "Clans" ihre Zustimmung gegeben hatten, war es auch schon wieder Zeit für das Festmahl. Die Tische bogen sich unter dem vielfaltigen Angebot und es konnte jeder soviel essen und trinken, wie er mochte. Bei Musik und Gesang ging dann der erste Tag so gegen Mitternacht langsam zu Ende und wir gingen glücklich zu Bett. Da wir ja noch nicht vermählt waren schliefen wir getrennt. Ich mit meinem Trauzeugen im iroschottischen Rundhaus und die Braut, wie sollte es anders sein, im Brautgemach.
Nach dem Frühstück am 2. Tag, begann die eigentliche Trauung. Zuerst zog ich mit meinem Gefolge auf den Festplatz ein, dann meine Frau mit ihren Brautjungfern. Die Ahnen wurden angerufen, um unserer Trauung beizuwohnen und meine zukünftige Frau überreichte mir ein Schwert, damit ich die Familie beschützen kann. Nach der wunderschönen 4 Elementezeremonie wurden wir "verbandelt", soll heissen wir nahmen uns an den Händen und wurden mit einem Band zusammengebunden. Dann erschien schon wieder der Mitbewerber, stahl die Trauringe und warf sie in den Teich. Natürlich erst, nachdem er sie sicher an ein Stück Holz gebunden hatte, damit wir sie wieder mit einer selbstgebauten Angel rausfischen konnten. Als die Ringe sicher in Verwahrung des Trauzeugen waren, konnten wir fortfahren. Wir steckten uns die Ringe an und gaben uns gegenseitig die Eheversprechen. Endlich waren wir getraut, für ein Jahr und einen Tag, so wie es früher bei den Kelten üblich war. Wir erhielten jeder einen Krug, meiner war gefällt mit männlichem Getreide und der meiner Frau mit weiblichem. Nach einem Jahr und einem Tag, kommt man wieder zusammen und hält Rückblick auf die Ehe. War sie glücklich, war sie fruchtbar (und das nicht nur im Sinne von Nachwuchs)?
Wenn sich das Paar entscheidet, die Ehe fortzuführen, nimmt man die Krüge wieder mit. Ist einer der Partner oder beide der Meinung es sollte beendet werden, zerschmettert man den Krug am Boden und ist somit geschieden. Ich find dieses Denken der Kelten viel fortschrittlicher, als das heutige: "Bis das der Tod euch scheidet", denn wer weiss schon was die Zukunft bringt.
Mit dem Schwert schnitten wir dann die Hochzeitstorten an und liessen sie uns mit einer Tassen Kaffee schmecken. Doch was war das schon wieder? Da tauchte der verschmähte Mitbewerber auf, eine Horde Krieger im Schlepptau (gab der eigentlich nie auf?) und entführte meine Frau. Das ging natürlich zu weit. Mit meinem Trauzeugen an meiner Seite machte ich mich sofort an die Verfolgung dieser Räuber und nachdem wir alle Krieger besiegt hatten, kehrten wir mit der Braut auf den Festplatz zurück und liessen uns feiern.
Nach all dieser "Aufregung", gab es dann am Abend ein weiteres Festgelage und wir liessen den Tag glücklich und mit wundervollen Eindrücken ausklingen.
Das ist natürlich nur die Kurzfassung. Während dieser zwei Tage gibt es viele Highlights, die man einfach selbst miterleben muss und dass diese Art zu heiraten ein unvergessliches Erlebnis ist, kann sich wohl jeder gut vorstellen.
lg Maik |